Gerade als alles so schön neu war, hatten wir auch schon wieder ein Loch in unserer neuen Rückwand. Erst wurden vier kleinere Löcher gebohrt, anschließend mit der Stichsäge ein 60 cm x 80 cm großes Loch ausgeschnitten. Keine Sorge, das war so geplant. Wir sahen nämlich einen Durchstieg vom Fahrerhaus in unseren spätere Wohnkabine vor. Irgendwie muss dieser Durchstieg auch verschließbar sein, also hat uns Markus, Michaels Bruder, eine schöne Klappe hergestellt und eingebaut. Wenn dann mal irgendwann unser Wohnkoffer drauf ist, müssen wir uns noch Gedanken machen, wie die beiden Kabinen miteinander verbunden werden, damit man beim Übersteigen nicht wieder völlig im Freien ist - aber diese Gedanken machen wir uns wenn es dann soweit ist... Am Ende fuhren wir noch unsere gesamte Probefahrt ohne Verbindung, eben weil es einfach so viel Arbeit war, die da vor uns lag.
Wir haben uns auch für neue Tanks entschieden. Ursprünglich hatte unser Simba einen 160 Liter Tank. Bei grob 20 Litern Verbrauch kämen wir damit also ungefähr 800 km. Eigentlich schon nicht schlecht, da uns unsere Route jedoch auch durch Gebiete führt in denen die Tankstellensituation eine ganz andere als in Deutschland sein würde, haben wir uns entschieden, etwas Größeres zu verbauen. Außerdem können wir uns das Tanken so auch einteilen und die günstigeren Regionen nutzen oder Tankstellen mit fragwürdiger Dieselqualität mal auslassem. Das Gewicht sollte einigermaßen gleichmäßig verteilt sein, also haben wir uns überlegt, das Ganze auf zwei Tanks, einer links und einer rechts, aufzuteilen. Nach einigen Tagen Internetsuche fanden wir zwei identische Tanks mit jeweils 300 Litern. Eigentlich wollten wir nicht ganz so viel, aber was man hat, das hat man, dachten wir. Neue Tankhalterungen, Tankgeber und passende Kraftstoffleitungen mussten natürlich auch noch her.
Bevor es dann an die Montage der Tanks ging, wollten wir unsere Farbe ausprobieren. Wir hatten uns für den Protector von der deutschen Firma MiPa entschieden. Ein widerstandsfähiger Lack mit grober Struktur, was uns das Lackieren ohne Lackiererkabine erleichterte. Und da man von den Tanks nicht so viel sehen wird, wren diese perfekt als Versuchsobjekte. Und der Versuch war mehr als geglückt. Von der Farbe und der Struktur waren wir sofort begeistert und auch das Lackieren hat nach kurzen Anfangsschwierigkeiten sehr gut geklappt. Kurze Zeit später war der erste Tank dann montiert.
Nun ging es auch schon los mit unserem Zwischenrahmen, also quasi dem Teil, der später unseren Wohnkoffer trägt und mit dem Fahrzeug verbindet. Vor dem Bau mussten wir natürlich wieder viel rechachieren und haben uns letzenendes für einen federgelagerten, verwindungsarmen Rahmen entschieden. Zum einen, weil wir der Meinung sind, dass dieser Rahmentyp für unser Vorhaben völlig ausreicht, und zum anderen, weil wir uns an die Eigenkonstruktion eines Mehrpunkt-Gelagerten nicht herangetraut hätten. Man wird über Nacht nun mal nicht zu einem Fahrzeugkarosseriebauer oder Zwischenrahmen-Experten... Hier hatten wir wieder eine große Hilfe von Dieter und von unserem Profi-Schweißer Jörg. Die Zwei haben den Zwischenrahmen in kürzester Zeit, nach ein paar Vorüberlegungen und Besprechungen, für uns angefertigt und geschweißt. Lediglich beim Drehen und Wenden des grob 300kg schweren Kolosses waren unsere und auch noch weitere Hände von nöten. Anschließend haben wir ihn verzinken lassen, damit er nicht rostet und so lange als Fundament unserem Tiny House auf Rädern dienen kann.
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