Endlich wieder Action

Nach Schweden, vielleicht sogar seit Aufbruch in der Heimat, war heute endlich mal wieder ein richtig ereignisreicher Tag. Slow Travel, alles in Ruhe genießen hat natürlich auch seinen Charm, keine Frage. Doch hin und wieder darf es dann auch mal wieder schnell gehen. Heute Morgen standen wir noch auf einem Parkplatz mitten in dem Örtchen Grimstad. Steve, ein Freund von Micha, wohnt dort und ihn haben wir besucht. Zwei Nächte standen wir dort und auch das war mal interessant. Man hatte irgendwie das Gefühl mitten unter den Einheimischen zu wohnen. Die Siedlung war schnell in jeder Ecke erkundet, Jackson sei Dank und Steve, der bereits seit über zehn Jahren in Norwegen wohnt, hat uns viel über Land und Leute erzählt. Am Zweiten Tag war es dann jedoch wieder Zeit für was Neues.

Direkt nach dem ersten Kaffee ging es los Richtung Kristiansand. Auf dem Weg noch einen kurzen Stopp im Elektrofachmarkt des Vertrauens (wie wir von Steve wussten) und weiter gings. Da in mir ja doch ein großes Schwabenherz wohnt, sah ich es weder ein für einen Parkplatz in der Stadt zu bezahlen, noch die Citymaut zu entrichten. Also parkten wir fast fünf Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. Der Parkplatz war riesig und alles war frei. Und mit den Rädern ist die Entfernung ja kein Problem. Dachte ich, bis ich schon bei der Anfahrt merkte, es könnte doch schwieriger werden als gedacht. Denn der Platz lag gefühlt 1.000 Meter oberhalb der Stadt. Naja egal, jetzt waren wir schon dort. Also Jackson rein ins Körbchen und los ging die wilde Fahrt. Gute zehn Minuten später waren wir unten, ging ja erstmal schön bergab. Unten angekommen haben wir sofort gemerkt: Kristiansand ist eine schöne Stadt jedoch voll mit Touristen. Das kann ja auch mal ganz nett sein, jedoch nicht für mich. Micha hingegen stört das weniger, also Augen zu und durch das Gewusel. Ein paar Punkte sind wir kurz abgelaufen, so hatte Jackson auch seinen Auslauf und wir ein paar Bilder von Kristiansand.

Bevor wir bereit für den Berg waren, mussten wir uns noch etwas dopen. Ein Sandwich und einen leckeren Snickers Frappé später waren wir bereit. Für Jackson hieß es natürlich wieder: husch, husch ins Körbchen. Schön für ihn, schlecht für mich. Denn das bedeutet sieben Kilo mehr die den Berg hochgestrampelt werden müssen. Doch erst mal die ersten paar Meter gefahren und schon war mein Sportgeist geweckt. Es machte sogar richtig Spaß sich mal wieder so auszupowern und alles zu geben. Das Joggen kommt seit unserer Reise nämlich leider viel zu kurz, entweder habe ich es anfangs nicht geschafft den Schweinehund zu überwinden oder die Wege gaben es einfach nicht her. Direkt neben den Autos auf der Straße zu joggen ist einfach nicht so mein Ding. Also Auspowerung auch mal wieder erledigt. Fahrräder zurück auf Simba und weiter gings. Diesmal nur ein kurzes Stück zum Kanonenmuseum von Kristiansand wo eine riesige, weltweit eine der größten, Land-Kanonen steht. Die wollte sich Micha natürlich anschauen. Ich habe in der Zeit lieber die Schiffe und Boote auf der Nordsee beobachtet. Das Museum soll ganz interessant gewesen sein, die Boote auch

Weiter gings in Richtung Süd Kap von Norwegen. Irgendwo auf dem Weg wollten wir übernachten. Der angefahrene Park4Night Platz war leider weiter vom Meer entfernt als gewünscht. Trotzdem haben wir erst Mal geparkt und alles zu Fuß erkundet. Bis zum Wasser waren es vielleicht 200 Meter, dort war es auch ganz schön, nur leider waren schon Leute mit Zelt und lauter Musik dort. Nicht der Platz, den wir uns vorgestellt hatten. Da es eh nicht weit war, bin ich einfach mal ohne Schuhe gestartet. Von Simba bis zum Meer war das auch kein Problem. Auf dem Rückweg kam Micha auf die Idee noch einen anderen Weg auszuprobieren. Solche Ideen wollte ich natürlich keinesfalls bremsen. Also los, durch den Wald, über Steine und Felsen, durch Blaubeergestrüpp, Moos und Wurzelgeflechte. Über spitze Kiefernnadeln und harte, kleine Zapfen.

Irgendwann war uns klar, dieser Weg führt als langer Rundweg zurück zu Simba. Eine Abkürzung musste her, einfach querfeldein, bzw. querwaldein. Nach etlichen Irrwegen, einem Sumpfgebiet und viel Dickicht haben wir es dann doch irgendwie geschafft uns durchzukämpfen und auf den normalen Weg zurückzufinden. Kaum mussten wir nicht mehr mit Unebenheiten, Ästen und Ameisen kämpfen, ging unser Kampf gegen Zecken los. Überall an unseren Beinen krabbelten die kleinen Biester. Und jedes Mal, wenn man stehenblieb um ein, zwei oder gar drei Tierchen zu entfernen, gesellten sich neue dazu. Nichts wie raus aus diesem Gebiet. Hier bleiben wir nachts sicher nicht. Noch kurz ein gegenseitiges Absuchen und nichts wie rein in unser sicheres Zuhause. Weiter Richtung Süd-Kap, zum nächsten Platz. Doch der entsprach gar nicht unserer Vorstellung, also auf zum nächsten, der dann nicht besser war. Wieder weiter. Das ging so lange, bis wir gegen halb neun am südlichsten Punkt von Norwegen standen. Der Parkplatz davor glich mehr einem Campingplatz als alles andere. Hier wollten wir nicht bleiben, das war klar. Aber schon mal dort, haben wir uns den Leuchtturm natürlich kurz angeschaut. Zum Glück waren wir so spät dort, tagsüber kostet diese total überbewertete Attraktion nämlich rund 25 Euro „Eintritt“. Nach dem obligatorischen Touri-Foto gings dann schnell wieder weiter. Auf dem Rückweg haben wir uns dann an eine kleine Bucht neben der Straße gestellt. Jetzt auch kein Traumplatz, jedoch immer noch besser als eingepfercht zwischen der ganzen „Weißware“. Und morgen geht's dann weiter zu hoffentlich einem wunderschönen Platz.

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Norwegen-Part-1

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